Schicksale von Menschen, die suchen - eine Reportage in Russisch
Liebe Interessierte am Thema Besatzungskinder/Befreiungskinder. Im Folgenden ein Beitrag unserer Botschafterin der Russenkinder – Eleonore Dupuis. Der betreffende anschließende Artikel ist in russischer Sprache.
Eleonore berichtet:
Ende November 2019 kam über Vermittlung von Univ.-Prof. Mag. Dr. phil. Barbara Stelzl-Marx (Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung) Georgij Zotov, Kolumnist von „Argumenty y Fakty“, einer weitverbreiteten Wochenzeitschrift in Russland, nach Wien um sogenannte „Russenkinder“ zu interviewen.
Barbara schlug mich vor und ich lud noch vier weitere Befreiungskinder ein. Wir vereinbarten das Interview für Samstag, 23. November. Da aber Maria an diesem Tag nicht kommen konnte, war Georgij bereit, auch am 22.11. ein Interview aufzunehmen. Er kennt sich in Wien aus und kam mit der U-Bahn. Wir holten ihn ab.
Das Interview fand bei mir statt, das war am einfachsten. Schon an diesem ersten Tag merkten wir, wie ruhig und professionell er war. Georgij ist sehr sympathisch, interessiert sich für unsere Schicksale und kennt sich mit dem Thema aus. Das Interview war ganz locker, auf Russisch, Englisch und Deutsch.
Für den nächsten Tag baten wir ihn, auch seine Frau Olga mitzunehmen, denn was soll sie so lange in Wien allein machen? Auch sie ist eine sehr liebe Person. Es kamen noch Vera, Gerhard und Hanni mit ihrem Mann. Somit waren wir sieben und es war ein wenig chaotisch, aber lustig.
Alle erzählten ihre Geschichte. Vera sprach Russisch so gut sie konnte, Hanni versuchte es auch ein wenig, und Gerhard erzählte seine Geschichte auf Deutsch. Ich übersetzte auf Russisch oder Englisch. Ein Wunder, dass Georgij alles verstand. Er nahm alles mit dem Mobiltelefon auf, machte Fotos, wir tranken zum Abschluss ein Gläschen Wodka und verabschiedeten uns wie gute Freunde.
Am 13. Dezember erschien der Artikel im Internet https://aif.ru/society/people/agenty_stalina_kak_slozhilas_sudba_detey_avstriek_ot_sovetskih_soldat
Georgij hat mir nachher mitgeteilt, dass ihm in Paris (er reist die ganze Zeit in der Welt herum) in der Metro das Telefon gestohlen wurde. Mit allen unseren Interviews. Nur die Fotos hatte er auf einer cloud gespeichert. So musste er den Artikel aus seinem Gedächtnis schreiben. Und ein wenig aus meinem Buch. Zum Glück hat er ein fabelhaftes Erinnerungsvermögen. Kleine Abweichungen von unserer Erzählung kommen zwar vor, aber das ist sowieso das Recht der Journalisten.
Wir sind stets froh und dankbar, wenn unsere Schicksale in Russland veröffentlicht werden. Immer in der Hoffnung, dass doch ein Wunder geschieht und sich jemand meldet.
Eleonore Dupuis
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